„Der Regisseur Peter Missotten hat jeder Versuchung einer Pseudoaktualisierung des Stoffes widerstanden. […] Im Übrigen konzentriert Peter Missotten die Bühnenvorgänge auf die Gestik einer geradezu artistischen Körperbeherrschung – die gewalttätige Herrenmenschenmentalität von Cortéz (Ekkehard Abele) etwa oder die in ihrer wahnhaften Entgrenzung des Ichs nicht weniger gewalttätige Hybris Montezumas , den Daniel Gloger auf virtuoseste Weise spielte und sang. Eindrucksvoll auch Cornelia Ptassek, die die vertrackten Melismen der Malintzin mit einer Selbstverständlichkeit absolvierte, als würde sie nie etwas anderes singen. Am Pult hielt Walter Nußbaum das komplexe musikalische Geschehen unauffällig, aber präzise zusammen. Großer, ungeteilter Beifall des Premierenpublikums für Stück und Aufführung!“ Stuttgarter Zeitung, 27.03.2010
„Bernhard Langs Montezuma-Projekt war für die Kulturhauptstadtaktivitäten 2009 in Linz bestimmt. Nachdem das Musiktheater für 6 Stimmen, Chor, Jazz-Combo, Turntables, verstärktes Instrumental-Ensemble und Zuspielung (also einen Meister am Mischpult!) jedoch in Niederösterreich aus Kostengründen nicht zustande kam, nahm das Nationaltheater Mannheim die Chance wahr und sorgte für die Uraufführung – weithin mit hauseigenen Kräften. Die sahen sich vor erhebliche Herausforderung gestellt. Und sie haben unter der Leitung von Walter Nußbaum die Klippen des Neuen bravourös gemeistert.“Neue Musikzeitung, 31.03.2010
„Die historischen Geschehnisse bilden nur einen Teil der Opernhandlung, genauso wichtig ist die Konfrontation der beiden Kulturen, einer christlich geprägten und einer fantastischen voller magischer Rituale. Ein Stück weit zeigt sich diese Perspektiven-Verschiebung in der Rollen-Besetzung. Lang lässt Montezuma von einem Countertenor (überragend: Daniel Gloger) singen, wodurch Montezuma eine irreale Färbung bekommt. Diese irreale Welt wird von der Inszenierung Peter Missottens (auch Bühnenbild und Kostüme) durch Projektionen und Verfremdungen hübsch eingefangen.“ Die Welt, 31.03.2010
„Die beiden Countertenöre Daniel Gloger und (Montezuma) und Tim Severloh (Damiano) arbeiten mit bestechender Virtuosität und bewundernswert beherrschter emotionaler Dosierung am schwierigen Material. Auch Cornelia Ptassek (Dolmetscherin Malintzin), Katrin Wagner (Tlaloc) und Martin Busen (Pinotzin) müssen sich nichts vorwerfen lassen, und Ekkehard Abele gibt dem Hernándo Cortéz eine angemessene Statur.“ Frankfurter Rundschau, 29.03.2010
„Da sind der fantastische Countertenor Daniel Gloger , dessen Montezuma klanglich alle psychologischen Facetten erhält, und Cornelia Ptassek, die schon von Beginn an mit erdenfernen Glissandi verblüfft. Beide haben sich viel Schwieriges zu merken. Ungeheuer. Ekkehard Abele (Cortéz), Katrin Wagner (Palastdame Tlaloc), Tim Severloh (Mönch Damiano) und der Falsett-Qualitäten offerierende NT-Bass Martin Busen (Gesandter Pinotzin) stehen ihnen in nichts nach, und was aus Graben und Lautsprechern dringt, und was Walter Nußbaum am Pult von Orchester, Chor und Solisten zusammenhält, ist absolut auf der Höhe und zeigt, wozu das Ensemble am Goetheplatz imstande ist.“ Mannheimer Morgen, 29.03.2010
„... Die überaus schwierigen Gesangspartien und den wuchernden Orchesterpart aber haben alle tadellos bewältigt: Chor und Orchester des Nationaltheaters unter Walter Nussbaum und die Hauptakteure, allen voran die beiden großartigen Countertenöre Daniel Gloger (Montezuma) und Tim Severloh (Mönch Damiano) sowie Cornelia Ptassek (Malintzin) und Katrin Wagner (Palastdame Tlaloc).“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.04.2010
Premiere 26. März 2010
Libretto von Christian Loidl / Peter Leisch
Musikalische Leitung: Walter Nußbaum
Inszenierung, Bühne und Kostüme: Peter Missotten
Dramaturgie: Regine Elzenheimer
Chor: Tilman Michael
Turntables: Wolfgang Fuchs
Montezuma: Daniel Gloger
Damiano (spanischer Mönch)/ Montezumas Schatten: Tim Severloh
Cortéz: Ekkehard Abele
Malintzin: Cornelia Ptassek
Tlaloc (Palastdame)/ Malintzins Schatten: Katrin Wagner
Pinotzin (aztekischer Gesandter) / Cortéz Schatten: Martin Busen